Mit jedem Schritt, den du gehst, weht eine Melodie von Melancholie um dich. Wie ein Windmantel, der dich altes zwar beschützen, aber dich doch nicht ganz ausbreiten lässt. Du bist nahbar und doch unnahbar, das weißt du. Der Glanz der Fassade blendet dein Gegenüber, so dass du dich weiter in Ruhe verstecken kannst. Bloß, dieses dich verstecken und gleichzeitig dich suchen, das macht dich unglücklich. Es kostet dich zu viel Lebendigkeit und Spielraum dich frei zu bewegen.
Entscheide dich entweder dafür, dass du dich in Ruhe versteckst, um innere Verstrickungen zu lösen, oder dafür, dass du mutig suchst, um neu anfangen zu können. Denn mit dem Schleier von Melancholie siehst, fühlst und weißt du nicht klar genug, wie du Gefühle oder Signale deuten sollst. Das, was du dann suchst, findest du nicht.
Aber nur aus dem einen Grund: das Echo prallt ab und du kannst den Ton der Musik, die Wirkung der Signale und deren Ursprungsort, nicht klar verorten. Du läufst so in eine falsche Richtung. Diese Weichheit und deine Verspieltheit, sie sind dein Kompass, so wie früher, als du mit den Muscheln im Sand gespielt hast und in ihrem Ton ein ganzes Orchester wach werden hast lassen. Deine Weichheit gepaart mit Stärke, sie sind das, was dich auf deiner Suche finden lässt, wonach du dich sehnst.
Die Melancholie - lasse sie vom Wind mittragen, weit weg tragen und spüre, wie sie zum Abschied die Oberfläche des Meeres berührt, dass sich mit seinen Wellen aufbäumt. Es ist Zeit für dich und sie, dass du sie weiter ziehen lässt.
Stattdessen lasse der Verspieltheit Platz, baue Burgen aus Sand, die du mit den Muscheln deiner Träume schmückst. Denn die Vergangenheit ist wie ein Kapitel in einem Buch, dass nun beendet ist. Der Wind hat die Blätter schon lange auf eine neue Seite geweht.
Fange dort neu an, anders als sonst.
(© Ausschnitt aus einem Loveletter für eine wunderbare Person)